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Fachtagung des Westpapua-Netzwerks | Entwicklungen beim bewaffneten Konflikt in Nduga | Sturzflut und Erdrutsche in Jayapura | Gerichtsverfahren wegen Hochverrats | 7. Asientag in Köln

West Papua NetzwerkLiebe Freundinnen und Freunde des Westpapua-Netzwerks,
sehr geehrte Damen und Herren,

am 14. und 15. Mai 2019 findet in Berlin/Potsdam unsere englischsprachige Fachtagung Indonesia after Elections: Prospects for Human Rights Reforms and Conflict Resolution? statt. Wir laden Sie herzlich ein, daran teilzunehmen und mit unseren Gästen die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen, die im April in Indonesien stattfinden, zu analysieren und mögliche Auswirkungen auf des Leben der Menschen in Westpapua zu diskutieren. Erschreckende Bilder erreichten uns aus Sentani, einem Stadtteil von Jayapura, wo starke Regenfälle zu Sturzfluten, Überschwemmungen und Erdrutschen geführt haben. In der Region Nduga gibt es nach fast vier Monaten noch kein Ende der Gewalt in der bewaffneten Auseinandersetzung zwischen dem indonesichen Militär und Unabhängigkeitskämpfern. Tausende Zivilisten sind weiterhin auf der Flucht. Gegen den polnischen Staatsbürger Jakub Fabian Skrzypski und den papuanischen Mitangeklagten Simon Magal läuft derzeit ein Gerichtsverfahren wegen Hochverrats. Wir weisen Sie zudem auf den diesjährigen Asientag der Stiftung Asienhaus in Köln hin.

In dieser E-Info finden Sie:

  • Indonesia after Elections: Prospects for Human Rights Reforms and Conflict Resolution?
  • Neue Entwicklungen beim bewaffneten Konflikt in Nduga
  • Verheerende Sturzflut und Erdrutsche in Jayapura
  • Gerichtsverfahren wegen Hochverrats gestartet
  • 7. Asientag in Köln
Mit herzlichen Grüßen aus der Koordinationsstelle,

Norman Voß und Thea Hummel

Indonesia after Elections: Prospects for Human Rights Reforms and Conflict Resolution?

14.-15. Mai 2019 in Berlin/Potsdam

Gemeinsame Fachtagung des WPN, ICP, Human Rights Watch und Amnesty International mit Gästen aus Westpapua und anderen Teilen Indonesiens.

Zu den Themen gehören Indonesien nach den Wahlen, Menschenrechte in Westpapua, Straflosigkeit in Westpapua, Menschenrechtsverteidiger und Medienfreiheit, Religiöse Konflikte, Minderheiten und gefährdete Gruppen in Indonesien.

Anmeldeformular und weitere Infos



Neue Entwicklungen beim bewaffneten Konflikt in Nduga

altDie Stiftung für Gerechtigkeit und die Integrität der papuanischen Völker (YKKMP) hat einen neuen Bericht mit aktualisierten Informationen zur Situation im Landkreis Nduga veröffentlicht. Seit Beginn der weitreichenden Sicherheitsoperation am 4. Dezember 2018 dürfen Journalisten, Menschenrechtsverteidiger und Beobachter von außen nicht in die Region reisen. Die Zahl der zivilen Opfer nimmt zu, während die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen indonesischen Sicherheitskräften und der Westpapua-Befreiungsarmee anhalten. Lokale Menschenrechtsorganisationen dokumentierten die Fälle von mindestens elf indigenen Papua, die seit Beginn der Militäroperationen von Mitgliedern der Sicherheitskräfte getötet worden seien.

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Verheerende Sturzflut und Erdrutsche in Jayapura

altAm 16. März 2019 traf der Stadtteil Sentani bei Jayapura in der Provinz Papua aufgrund heftiger Regenfälle eine Sturzflut. Einige Stunden später ereignete sich in der Stadt Jayapura ein separater Erdrutsch. Bisher wurden mindestens 105 Menschen getötet, die Zahl der Todesopfer steigt weiter an. Über 150 Menschen wurden verletzt und mehr als 9500 Menschen haben ihr Zuhause verloren. Über 70 Menschen werden noch vermisst.

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Gerichtsverfahren wegen Hochverrats gestartet

altDas Verfahren gegen den polnischen Staatsbürger Jakub Fabian Skrzypski und den papuanischen Angeklagten Simon Magal hat am 14. Januar 2019 vor dem Bezirksgericht in Wamena, Jayawijaya Regency in der Provinz Papua, begonnen. Beide Männer wurden wegen Verrats (Artikel 53 des indonesischen Strafgesetzbuches KUHP), wegen des Versuchs einer Straftat (Art. 55 KUHP) und wegen Begehung, Anordnung oder Teilnahme an einer Straftat (Artikel 107 KUHP) angeklagt. Der Prozess wurde zweimal verschoben, weil Jakub Skrzypski sich weigerte, an der Gerichtsverhandlung teilzunehmen. Seine Anwälte erklärten, er sei in einen Hungerstreik getreten und kritisiere die schlechten Bedingungen während der Inhaftierung in der Polizeiwache Jayawijaya. Skrzypskis Bitten, den Prozess in die Stadt Jayapura zu verlegen und dass ein polnischen Dolmetscher zur Verfügung gestellt wird, wurden von den Richtern abgelehnt.

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7. Asientag in Köln

Veranstaltungsort: Alte Feuerwache, Melchiorstraße 3, 50670 Köln
Datum: 27.04.2019


altAsien bewegt sich – Asien bewegt uns. Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind enormen Dynamiken ausgesetzt mit weitreichenden Folgen: Neue Trends in der Digitalisierung, mediale Einflüsse, strukturelle Einflussnahme, neue Wege, die bis nach Europa reichen und weltweite Netze flechten – Asien bewegt die Welt!

Eine sich transformierende Zivilgesellschaft ist die Folge innerasiatischer Bewegungen, deren politische Entscheidungsprozesse lokal wie national durch Dynastien und autokratische Regierungsstile mit nationalistischen und populistischen Zuspitzungen geprägt werden. Zivilgesellschaftliches Bewusstsein und Handeln ist vor diesem Hintergrund wichtiger denn je, um Demokratie und Menschenrechte weiterhin für jede*n zu verteidigen und zu bewahren. Asien bewegt uns – im Rheinland, in Deutschland, durch solidarische Zusammenarbeit und Vernetzungen, für die wir uns im Asienhaus einsetzen.

Weitere Infos und Anmeldung